Komodo – bei den Riesenechsen

Nach dem Tauchen in der unglaublichen Unterwasserwelt des Komodo Nationalparks gibt es sicherlich keine bessere Art die No-Fly-Time  zu verbringen, als den Park an Land zu erkunden. Denn hier sind die grössten Echsen der Welt zu Hause – Die Komodo Warane.

Wie laufen diese Ausflüge normalerweise ab?

Alle Ausflüge in den Park beginnen in Labuan Bajo auf der Insel Flores. Per Boot gelangt man auf die Insel Rinca. Die Insel Komodo ist zwar auch eine Option, aber ist weiter entfernt. Es wird auch behauptet, dass die Wahrscheinlichkeit einen Waran auf Komodo zu sehen, geringer sei.
Auf Rinca angekommen, spaziert man ein paar Stunden auf der Insel auf gepflegten Pfaden herum, wobei Flip Flops und Badehosen völlig ausreichend sind. Einen Waran sieht man übrigens fast garantiert… und zwar neben der Küche im kleinen Dorf am Anfang der Wanderwege. Auch die berüchtigten „Komodo Dragons“ erfreuen sich über eine Gratis-Mahlzeit. Nach dem Spaziergang verlässt man die Insel wieder und geht mit der Gruppe zum Schnorcheln in eine Bucht.

 

Wie unsere Tour verlief
Nachdem ich eine Woche lang an den schönsten Orten in Komodo getaucht hatte, war mein Interesse zu Schnorcheln relativ gering. Viel mehr Interesse hatte ich daran, länger auf der Insel zu bleiben. Diese Meinung teilte ein australischer Taucher mit mir, und so gingen wir am Abend in Labuan Bajo auf die Suche nach einem Touranbieter, der uns für den ganzen Tag auf die Insel nehmen würde. Kleine Häuser in der ganzen Stadt werden für  solche Tourveranstalter als Reisegeschäft verwendet. Nach einigen Versuchen fanden wir jemanden, der uns einen solchen Ausflug anbieten konnte. Anscheinend gibt es nicht viele Touristen mit dieser Frage. Es ist eine schwierige Sache, einen Führer so kurzfristig aufzutreiben, da nebst der eigentlichen Person auch ein eigenes Boot nötig ist. Schliesslich kommt man ja später zurück, als die Gruppen, die schnorcheln gehen.

Am nächsten Tag gingen wir zum Hafen in Labuan Bajo und durften ein kleines Fischerboot betreten. Die Fahrt war unglaublich schön mit Dutzenden von kleinen Inseln.
Zwei Dinge waren aber so, wie immer in Indonesien. Erstens war der Motor des Bootes unglaublich laut. Ich war froh die Gehörschutzpfropfen bei mir zu haben, welche ich eigentlich immer für die Busfahrten in Südostasien dabei habe, da die Musik in den Bussen immer ohrenbetäubend laut ist (kein Witz, sie ist meist lauter als in Discos in Europa). Das zweite, altbekannte, war die Anzahl Einheimische auf dem Boot. Wir wurden für die Bootsahrt von vier Einheimischen begleitet, die natürlich alle irgendwie bezahlt werden mussen. Ich glaube es läuft hier folgendermassen: der Bootsbesitzer stellt dem Touranbieter zur Bedingung, dass sein Neffe angestellt werden müsse, damit er sein Boot vermietet; dieser Neffe braucht dann unbedingt einen Helfer und so weiter und so fort. Wichtig zu erwähnen ist, dass wir durchaus nicht viel bezahlt haben für das Ganze.

 

Am Park angekommen, muss man sich einen Guide aussuchen und mit ihm einen Preis verhandeln. Da sie alle bei den Holzpiers in Rinca stehen, sind sie einfach zu finden.

Wir erklärten dem Guide, dass wir den ganzen Tag auf der Insel verbringen wollten. Sein Staunen hätte eine Warnung für uns sein sollen.
Auf der Insel war es sehr heiss im Vergleich zu dem normalerweise milden Klima in Indonesien. Die Wahrscheinlichkeit, einen Waran während der heissen Tageszeit zu sehen, ist gleich null. Das haben wir natürlich erst später erfahren. Dennoch habe ich die Zeit auf der Insel sehr genossen. Wir sind den ganzen Tag querfeldein über die Insel gelaufen und haben eine ganze Herde wilder Wasserbüffel gefunden, sowie ein paar Rehe.
Die ganze Insel hat ein echtes Jurassic-Park-Feeling und daher ist schon die Landschaft Grund genug, hier hin zu kommen. Während der ganzen Zeit konnten wir die Spuren der Warane finden, sowie Überreste ihrer letzten Mahlzeiten.

 

Die Guides tragen alle einen Holzstock, um die Warane auf Distanz zu halten. Die Reptilien sind nicht ungefährlich und töten regelmässig Einheimische mit ihrem giftigen und bakteriell infizierenden Biss. Es ist ein langsamer Tod. Die Warane beissen Wasserbüffel und laufen ihnen dann tagelang nach, bis die Büffel an den Folgen des Bisses sterben.

Als die Insel sich am späten Nachmittag abkühlte, fanden wir endlich einen grossen Waran. Es war dabei ein Loch zu graben.

So fühlte ich mich puddelwohl hinter dem Guide zu stehen, als dieser sich der Echse näherte. Dies nicht unbedingt wegen dem Holzstock sondern da halt ein Mensch zwischen mir und dem Waran war. Und dann geschah etwas Klassisches für Indonesier. Ich drehte mich kurz um, so dass ich der Australier ein Foto machen konnte. Dass der Guide sich in dieser Zeit aus dem Staub gemacht hatte, bemerkte ich erst später. Und so entstand eines meiner Lieblingsbilder von Indonesien.

Der Weitwinkel des Gopros lässt den Waran weit weg erscheinen, was durchaus ein Vorteil sein kann, wenn man dieses Foto nach der Reise zu Hause der Mutter. Übrigens sind die Echsen echte Sprinter über die ersten paar Meter.

Zusammengefasst

Den ganzen Tag durch den Busch zu laufen war ein unglaubliches Erlebnis. Ich kann es allen (etwas sportlichen) Leuten empfehlen. Da wir den Pfad komplett verlassen haben, war ich froh, lange Kleidung zu tragen, nicht so wie mein australischer Kollege. Er war etwas neidisch.

 

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